Goethe und die Wolken

Die lyrische Wolken?

Reif, Dunst, Nebel und andere meteorologische Erscheinungen halfen Goethe in seiner Lyrik, Naturstimmungen eindringlich zu beschreiben.

Goethes Beschäftigung mit Klimaerscheinungen begann erst nach seinem 65. Lebensjahr. Tatsächlich hegten der Geheimrat und sein Großherzog eine starke innere Zuwendung zu dem atmos- phärischen Geschehen. Um die Jahre 1810 oder 1812 erteilte Großherzog Karl August dem Geheimrat den Auftrag, ein Messnetz für die Wetterbeobachtungen aufzustellen, wobei Goethe an dieser Aufgabe letzlich scheiterte. Die pragmatischen Arbeiten zum Messnetz beinhalteten die Errichtung von neun Messstationen mit Thermo-, Hygro- und Barometer zwischen Eisenach, Weimar und Ilmenau. Eine Messstation befand sich auf der Wartburg. Durch seine Beschäftigung mit dem Wetter wurde Goethe auf die Arbeit des Londoner Apothekers Luke Howard aufmerksam. Der hatte vier verschiedene Wolkentypen klassifiziert:

  • Stratuswolken
  • Cumuluswolken
  • Cirruswolken
  • Nimbuswolken.

Dies ist im Prinzip auch heute noch gültig! Goethe hielt zu Recht die Arbeit von Howard für bahnbrechend und widmete ihm 1821 das Gedicht „Howards Ehrengedächtnis“.

Obwohl die Wolken aufgrund ihrer Entstehung, der verschiedenen Arten der Wolkenelemente und ihrer ständigen Umwandlung ein unendlichen Formenreichtum aufweisen, läßt sich eine begrenzte Anzahl von charakteristischen Erscheinungsbildern erkennen, die für die gesamte Erde typisch sind und von der WMO, nach der Idee von Luke Howard zu Gruppen zusammengefaßt wurden. Diese sogenannte Wolkenklassifikation hat die WMO im internationalen Wolkenatlas verbindlich festgelegt. Die WMO unterscheidet:

  • 10 Wolkengattungen
  • 14 Wolkenarten
  • 9 Wolkenunterarten
  • 9 Sonderformen und Begleitwolken.